PS: Gemeinsam die Welt Fairändern
Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund erleben die verschiedenen Dimensionen der Globalisierung
Mit dem Projekt PS:Gemeinsam die Welt fairändern sollte eine vermehrte Integration von Mädchen mit Migrationshintergrund aus verschiedenen Bildungsmilieus in die PSG erreicht werden.
Im Projektverlauf wurden in 2015/2016 insbesondere vier Schwerpunktthemen bearbeitet:
1. Globalisierung und Ernährung, nachhaltiger Lebensstil
2. Globale Umweltprobleme und Klimawandel
3. Soziale Dimension der Globalisierung - Migration und Integration
4. Wirtschaftliche und politische Verflechtungen
Während des gesamten Jahres fanden an den verschiedenen Projektstandorten gezielte Aktionen zur Werbung von neuen Mädchen mit Migrationshintergrund und zur Eröffnung neuer Pfadfinderinnengruppen statt.
Im zweiten Jahr des Projekts gab es verstärkt Aktionen mit geflüchteten Mädchen, wodurch die Mädchen noch einmal andere Blickwinkel erleben konnten und ihren Horizont so erweitert haben, wodurch allerdings natürlich auch Aspekte wie Annäherungsschwierigkeiten durch Sprachbarrieren hinzukamen.
Das Projekt wurde in der gesamten PSG Diözese Regensburg sehr gut angenommen und lässt sich als vollen Erfolg werten. Am Projekt beteiligt sind verschiedene Pfadfinderinnengruppen und über die verschiedenen Aktionen konnten drei neue Pfadfinderinnengruppen mit rund 35 neuen Mädchen gegründet werden, die sich über die zwei Jahre fest etabliert haben. Davon haben circa 25 % der Mädchen Migrationshintergrund.
Es hat sich im Laufe des Projekts herausgestellt, dass die verschiedenen Perspektiven der Globalisierung, insbesondere auch das Thema Migration und Integration, mehr im gemeinsamen Miteinander bearbeitet werden konnten als in der Herausstellung der Unterschiede durch die Mädchen selbst.
Auch die Mädchen in den Pfadfinderinnengruppen haben sich mit dieser Thematik beschäftigt, da sie auch im Alltag immer mehr auch mit den negativen Aspekten konfrontiert werden und sie die oft negative Stimmungsmache gegen Flüchtlinge miterlebt haben, weswegen es uns besonders wichtig erschien, den Mädchen gerade hier die Möglichkeit zu geben, eine andere Perspektive einzunehmen und durch eigene Begegnungen auf Augenhöhe einen Austausch zwischen unseren Pfadfinderinnen und geflüchteten jungen Mädchen zu ermöglichen, in dem nicht Mitleid, Angst oder Befremdung vorherrschen, sondern die Gemeinschaft von gleichaltrigen jungen Mädchen, die gemeinsam Erfahrungen austauschen, etwas voneinander lernen und Spaß zusammen haben. Dies wurde im Rahmen des Projekts insbesondere durch Aktionen wie gemeinsame syrische Kochabende, Spielenachmittage im Asylbewerberheim, Aktionen mit der Hausaufgabenbetreuung des AK Asyl und orientalischen Tanzworkshops erreicht.
Da wir festgestellt haben, dass diese Art der Kooperation sehr viel Potential für alle Beteiligten bietet, führen wir in den kommenden Jahren das Anschlussprojekt „PS:Gemeinsam die Welt fairändern 2.0: Stadt – Land – Flucht“ durch.
Üblicherweise haben Mädchen aus geflüchteten Familien nicht die Möglichkeit, Angebote der freien Jugendarbeit zu nutzen, da deren Eltern gemischtgeschlechtliche Freizeitaktivitäten oft ablehnen. Die monoedukative Mädchenverbandsarbeit der PSG kann hier einen Schutzraum für junge Mädchen bieten, den besonders die Eltern der geflüchteten Mädchen begrüßen, und die den Mädchen dennoch die Möglichkeit gibt, Freizeitaktivitäten zu erleben und sich somit ein Stück mehr in ihrem neuen Zuhause einzufinden.
Am Besten ist es, den Migrationshintergrund nicht zu erwähnen, dies ergibt sich besser zufällig, oder man fragt, ob in der Familie jemand noch andere Sprachen spricht. Wichtig ist, es als Bereicherung zu sehen, wenn jemand Wissen und Kultur aus anderen Ländern mitbringt.
Ebenso als sehr wichtig erwies sich die Elternarbeit. Es muss ein reger Austausch mit den Eltern stattfinden, damit sie die Beteiligung der Kinder ermöglichen. Insbesondere bei Mädchen mit Migrationshintergrund und geflüchteten Mädchen sind Informationen zu den Aktionen und über die Pfadfinderinnenarbeit notwendig, um über die Arbeit aufzuklären und Zugangsbarrieren abzubauen.
Das Projekt „PS:Gemeinsam die Welt fairändern“ wurde durch den Bayerischen Jugendring mit einer Zuwendung zur Umsetzung des Kinder- und Jugendprogramms der Bayerischen Staatsregierung, durch den Bezirksjugendring Oberfranken sowie durch die Stiftung Pfadfinderinnen gefördert.
Im Projekt entdecken Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund spielerisch die Dimensionen der Globalisierung und werden dazu ermutigt, selbst aktiv zu einer fairen Welt beizutragen. Methodisch wurden dafür verschiedenste Aspekte der PSG-Arbeit verknüpft und auf die aktuelle Situation übertragen. In der sozialen Gruppenarbeit wurden pfadfinderische Werte vermittelt, Integration und Partizipation, unabhängig von Alter und Nationalität gelebt und dadurch Bildungsarbeit in der Mädchenarbeit verwirklicht.
Antragsstellerin: PSG Bayern
Fördersumme: 500 Euro